Malen ist für mich Aufmerksamkeit und Verweilen, um wahrzunehmen, was sein möchte, frei von eigenen Vorstellungen. Dies ermöglicht mit den Farben Gespräche zu führen, in denen sie mir sagen, wie sie auf der Fläche sein möchten, um ihr Wesen in Erscheinung zu bringen.
Ich möchte Ausschnitte der unendlich großen Wirklichkeit, die sich hinter der für uns sichtbaren Welt verbirgt, ins Bild bringen. Die meisten Bilder entstehen aus den drei Grundfarben. Ziel ist es, von einer Einfachheit ausgehend eine möglichst große Farbenvielfalt zu zeigen.
Farbe ist Seele der Natur und des ganzen Kosmos. Und wir nehmen Anteil an dieser Seele, indem wir das Farbige miterleben.
(Rudolf Steiner)
Im Spiel mit Malabfällen und Experimentieren mit verschiedenen Materialien zeigt sich so manche Überraschung. Aufmerksamkeit und Wachheit sind gefordert. Wie im Leben, mal funktioniert es und dann wieder nicht.
„Alle Kunst gefällt nur, wenn sie den Charakter der Leichtigkeit hat.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
… Aufwachen, es regnet mir ins Gesicht, alles ist voll Glas. Ich betaste meinen Körper, komme zu den Beinen, sie sind tot. Ich kann sie nicht bewegen, ich zwick mich, schlage drauf, nichts – ich spüre nichts. Mein erster Gedanke ist - ich bin gelähmt. Nach kurzem Schock der zweite Gedanke – jetzt hab ich endlich Zeit für das, was ich immer machen wollte – und sehe mich malen.
(Auszug aus meinem Unfallbuch „Nicht alltäglicher Oktober 1982“)
Heißt es doch, dass man in einer todesnahen Lebenssituation sieht, welche Aufgabe man sich für das Leben gestellt hat.
Rückblickend auf mein bisheriges Leben kann ich die schwierigsten Lebensphasen und die einschneidendsten Veränderungen als Geschenke betrachten. Sie rütteln auf, fordern förmlich heraus, die Welt, das eigene Leben von einem ganz anderen Blickwinkel aus zu betrachten und neu zu gestalten. Und gerade die Veränderung, das Neue ist es, das weiterbringt. Es auch annehmen zu können, das Herz dafür zu öffnen, auch wenn es sich noch so schwierig in den Weg stellt, war und ist die größte Herausforderung.
Es bleibt das Gefühl, im größten Chaos Glückskind zu sein.
1956 in Murau/Stmk. geboren, übersiedle ich
1976 nach Wien um als Berufsschullehrerin zu arbeiten (bis 2013)
1982 überrascht mich erstmals der Gedanke Malerin zu werden. Ein Autounfall, mit der Folge komplette Querschnittlähmung, verändert mein Leben. In diesem neuen, so veränderten Leben ist vorerst Sport sehr wichtig, mit dem Ziel einmal an Olympischen Spielen teilzunehmen. Ich spiele Rollstuhltennisturniere weltweit, erreiche als beste Platzierung Rang 7 in der Weltrangliste und schaffe damit
1996 die Qualifikation für die Paralympics in Atlanta.
Zwei Jahre zuvor, während einer lebensbedrohenden Erkrankung, erinnern mich mehrere Erlebnisse an den künstlerischen Weg. Atlanta bleibt Ziel. Sollte mir jedoch das Leben ein drittes Mal geschenkt werden ist klar, dass mich danach nichts mehr vom Malen abhalten wird.
„… Sitzend ist mein neues Leben. Traurigkeit, Unsicherheit, Schmerzen, nie mehr durch Wiesen laufen, nie mehr in Blätter fallen, Glück all die Schönheiten noch sehen zu können. Ich liebe die Welt, das Leben, zu leben. Ich bin nicht gestorben. Dafür danke ich von ganzem Herzen. Alte wunderschöne Bäume, dass sie mir nie aufgefallen sind. Ich verweile, blicke sie aufmerksam an und sehe ihre Stärke, ihre Größe, ihre Schönheit, ihre unüberblickbare Vielfalt. Diese vielen Farben, Formen, Gerüche, woher kommen sie? Sie entstehen doch aus einem winzigen Samenkorn. Wie viel muss in diesem unscheinbaren Samenkorn enthalten sein, was alles muss um uns herum sein, das wir nicht sehen können. Darüber möchte ich mehr erfahren. Vielleicht kann ich das einmal malen …“
(aus „Nicht alltäglicher Oktober 1982“)
1997-1999: Studium der Malerei an der Goetheanistischen Studienstätte in Wien. Damit ist die Grundlage geschaffen. Goethes Farbenlehre und deren Weiterführungen von Rudolf Steiner, er zeigt die Farbe als Seelensprache, sind wichtige Wegweiser, die Natur großes Vorbild. Durch das Beobachten und Miterleben der Jahreszeiten in ihrer unendlichen Vielfalt möchte ich das, was der Himmel der Erde einprägt, aufnehmen, damit es beim Malen Bild werden kann. Frei von Vorstellung lasse ich aus der Begegnung mit der Farbe die Form wachsen.
2000: Beginn der Ausstellungstätigkeit
2007- 2009: Ausbildung Maltherapie
Im Vordergrund steht das Erlebnis durch Imagination innere Bilder neu zu entdecken und eigene Ausdrucksformen zu finden.
Ich liebe diese wortlose, intensive Sprache mit der Farbe und male, um den Geheimnissen des Lebens näher zu kommen, Freude und Wärme in die Welt zu bringen und als Danke dafür, dass mir dieses Leben dreimal geschenkt wurde.
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